Zum Verkaufsstart in Europa fahren die neuen Audi A4 und A4 Avant mit einem von drei TFSI- und vier TDI-Motorisierungen vom Band, sie mobilisieren zwischen 110 kW (150 PS) und 200 kW (272 PS) Leistung. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist ihr Verbrauch um bis zu 21 Prozent zurückgegangen, während sie ihre Leistung um bis zu 25 Prozent gesteigert haben. Alle Aggregate halten die Grenzwerte der Abgasnorm Euro 6 ein, was den
TDI die Bezeichnung clean diesel einträgt. Für das dafür nötige Additiv AdBlue gibt es neben dem Standard-Tank mit zwölf Liter optional einen Tank mit 24 Liter Volumen.
Das serienmäßige, weiterentwickelte Start-Stopp-System bietet Neuerungen, die den Kraftstoffverbrauch weiter senken: Wenn der Fahrer auf eine rote Ampel zufährt, kann es den Motor schon unterhalb von sieben km/h Geschwindigkeit deaktivieren (A4 3.0
TDI mit tiptronic: drei km/h).
Bei den Benzinern erfolgt der Einstieg mit dem 1.4 TFSI. Der kompakte Vier-zylinder, der 1.395 cm3 Hubraum mobilisiert, gibt 110 kW (150 PS) und 250 Nm Drehmoment in einem Bereich von 1.500 bis 3.500 1/min ab. In Zusammenarbeit mit der Siebenstufen S tronic beschleunigt er die A4‑Limousine in nur 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis 210 km/h Höchstgeschwindigkeit. Beim Avant lauten die Werte 8,9 Sekunden und ebenfalls 210 km/h Spitze.
Im NEFZ-Zyklus verbraucht der 1.4 TFSI mit der S tronic in der A4 Limousine auf 100 Kilometer nur 4,9 Liter Kraftstoff – ein CO2-Äquivalent von 114 Gramm pro Kilometer. Im Vergleich mit dem 1.8 TFSI im Vorgängermodell ergibt sich ein Verbrauchsrückgang von 21 Prozent.
Mit seinem Aluminium-Kurbelgehäuse wiegt der neue Vierzylinder nur wenig mehr als 100 Kilogramm, dabei ist sein Technikpaket hochkomplex. Das Ventiltriebsmodul im Zylinderkopf baut leicht und steif. Unter ihm liegt der Abgaskrümmer im Zylinderkopf integriert – ein wichtiger Bestandteil des leistungsfähigen Thermomanagements. Ebenso wie das Kurbelgehäuse verfügt der Kopf über einen eigenen Kühlkreislauf. Im gesamten Kurbeltrieb sind die Massen gering und die Reibungsverluste niedrig.
Der Turbolader und seine Peripherie sind in allen Details für raschen Ladedruckaufbau optimiert. Beim so genannten Mixed-flow-Turbinenrad liegt das Trägheitsmoment niedrig, das elektrisch betätigte Wastegate arbeitet besonders präzise, die Integration des Ladeluftkühlers ins Saugrohr führt zu kurzen Gaslaufwegen. Die Common Rail-Anlage baut bis zu 200 bar Einspritzdruck auf, der Zahnriemen für den Steuer- und Nebentrieb ist auf Motor-Lebensdauer ausgelegt.
Hightech-Kraftpaket: der 2.0 TFSI
Der 2.0 TFSI mit seinen 1.984 cm3 Hubraum steht in den neuen Audi A4 und A4 Avant in zwei Versionen zur Wahl. Seine technischen Finessen sind der in den Zylinderkopf integrierte Abgaskrümmer, das Drehschiebermodul für das Thermomanagement, das Audi valvelift system (AVS) für die Auslassventile, das elektrische Wastegate des Turboladers und die duale Einspritzung – im Teillastbereich ergänzt eine indirekte Saugrohreinspritzung die Direkteinspritzung FSI.
In der Top-Version leistet der 2.0 TFSI 185 kW (252 PS), zwischen 1.600 und 4.500 1/min stemmt er 370 Nm Drehmoment. Damit sorgt er für sportliche Fahrleistungen: Die neue A4‑Limousine mit quattro-Antrieb und Siebengang S tronic spurtet in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erzielt elektronisch begrenzte 250 km/h Topspeed. Der neue A4 Avant kommt auf 6,0 Sekunden und ebenfalls 250 km/h. Die Limousine mit Frontantrieb und S tronic verbraucht auf 100 Kilo-
meter im NEFZ-Zyklus nur 5,7 Liter Kraftstoff (129 Gramm CO2 pro Kilometer).
Die zweite Variante des 2.0 TFSI, das Benziner‑ultra Modell, gibt 140 kW (190 PS) ab, von 1.450 bis 4.200 1/min stehen 320 Nm Drehmoment bereit. Auch hier sind die Fahrleistungen sehr agil: 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 240 km/h Spitze bei der Limousine, 7,5 Sekunden und 238 km/h beim Avant (beide mit S tronic). Der NEFZ-Verbrauch setzt neue Top-Werte: Die Limousine gibt sich auf 100 Kilometer mit 4,8, der Avant mit 5,0 Litern zufrieden (entsprechend 109 beziehungsweise 114 Gramm CO2 pro Kilometer).
Revolutionäres Brennverfahren
Hinter diesen Resultaten steht eine neue Strategie – Audi entwickelt das erfolgreiche Downsizing der Motoren zum Rightsizing weiter. Die wegweisende Effizienz des 2.0 TFSI resultiert aus einem innovativen Brennverfahren; der vergleichsweise große Hubraum ist hier kein Handicap, sondern Voraussetzung. Bei moderater Gangart erleben die Kunden der neuen Audi A4 und A4 Avant die Verbrauchsvorteile eines kleinvolumigen Aggregats, bei sportlicher Fahrweise müssen sie dessen Nachteile nicht in Kauf nehmen.
Das neue Brennverfahren mit verkürzter Kompressions- und langer Expansionsphase sowie erhöhter Verdichtung ist speziell für den Teillastbereich, die weit überwiegende Betriebsart, konzipiert. Die Einlassventile schließen viel früher als üblich – im Zusammenspiel mit einem erhöhten Druck im Saugrohr sinken dadurch die Drosselverluste beim Ansaugen.
Durch die verkürzte Kompressionsphase war es möglich, das Verdichtungsverhältnis von 9,6 auf 11,7:1 zu erhöhen. In der Kompressionsphase muss der Motor dadurch nur etwa so viel Gas verdichten wie ein 1.4 TFSI. Auch in der Expansionsphase, in der er seine zwei Liter Hubraum voll nutzt, profitiert er von dem hohen Verdichtungsverhältnis – das daraus resultierende höhere Druckniveau bei der Verbrennung steigert den Wirkungsgrad weiter.
Damit die Ladung trotz der kurzen Einlasszeit ausreichend verwirbelt, sind die Brennräume, Kolbenmulden und Einlasskanäle sowie die Aufladung des neuen 2.0 TFSI speziell auf das neue Brennverfahren abgestimmt. Bei höheren Lasten sorgt das Audi valvelift system für späteres Öffnen der Einlassventile und damit für höhere Füllung, also für gute Leistungs- und Drehmomententfaltung. Der Ein-spritzdruck ist auf 250 bar gesteigert.
Der Bestseller im A4: der 2.0
TDI
Auch bei den TDI-Aggregaten offeriert Audi den Vierzylinder mit seinen 1.968 cm3 Hubraum in zwei Leistungsvarianten. In der ersten kommt er auf 110 kW (150 PS) sowie auf 320 Nm von 1.500 bis 3.250 1/min, in der zweiten Ausführung gibt er 140 kW (190 PS) sowie 400 Nm von 1.750 bis 3.000 Touren ab.
Der 2.0
TDI clean diesel wartet mit ausgefeilten technischen Lösungen auf – mit separaten Kühlwasserkreisläufen, zwei Ausgleichswellen im Kurbelgehäuse, einem Zylinderdrucksensor, einer stark verminderten inneren Reibung und einer Common-Rail-Einspritzanlage, die den Kraftstoff unter maximal 2.000 bar Druck vorhält. Eine Hoch- und Niederdruck-Abgasrückführung sowie eine aufwändige Abgasnachbehandlung samt SCR-System (SCR: selective catalytic reduction) sorgen für geringe Schadstoffemissionen.
Die Fahrleistungen sind schon mit der 110 kW-Version kraftvoll: Die A4‑Limousine mit Siebengang S tronic und Frontantrieb erreicht die 100 km/h-Marke aus dem Stand nach 8,7 Sekunden und wird 219 km/h schnell, beim entsprechenden A4 Avant sind es 9,0 Sekunden und 213 km/h. In Kombination mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe verbrauchen die Limousine und der Avant 3,8 beziehungsweise 4,0 Liter auf 100 Kilometer (99/104 Gramm CO2 pro Kilometer).
Starker Vortrieb: 2.0
TDI mit 140 kW (190 PS)
In der Ausführung mit 140 kW (190 PS) ist der 2.0
TDI clean diesel ebenfalls ein hocheffizientes Aggregat. Die neue A4‑Limousine mit Siebengang S tronic und Frontantrieb erzielt mit ihm einen NEFZ-Verbrauch von 4,1 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer, ein CO2-Äquivalent von 107 Gramm pro Kilometer. Der neue A4 Avant kommt auf 4,2 Liter (109 Gramm).
Auch bei den Fahrleistungen überzeugt der starke Vierzylinder-Diesel: Von 0 auf 100 km/h geht es mit der Limousine beziehungsweise dem Avant mit Front-Antrieb und S tronic in 7,7 (7,9) Sekunden, erst bei 237 (231) km/h endet der Vortrieb.
Die beiden 2.0 TDI-Motorisierungen werden auch als „ultra“-Versionen erhältlich sein – das Badge zeichnet die jeweils effizientesten Modelle einer Baureihe aus. Modifikationen an der Übersetzung, an der Karosserie, am Fahrwerk sowie der Einsatz von rollwiderstandsoptimierten
Reifen senken hier den Verbrauch noch weiter ab. Der A4 ultra mit Schaltgetriebe und 110 kW (150 PS) konsumiert im NEFZ-Zyklus nur 3,7 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (95 Gramm CO2 pro Kilometer), der entsprechende A4 Avant ultra kommt auf 3,8 Liter (99 Gramm). Kein Wettbewerber im Premium-Segment schlägt diese Werte.
Nach dem Marktstart folgt ein weiterer 2.0 TDI-Motor. In dieser Ausführung wird er 90 kW (122 PS) leisten.
Effizienz, Kraft und Kultur: die 3.0
TDI
Die beiden Sechszylinder-TDI in der neuen A4‑Familie sind ganz besondere Motoren – sie vereinen souveräne Kraft mit gepflegter Laufkultur und Effizienz. Der 3.0
TDI clean diesel schöpft aus 2.967 cm3 Hubraum und steht in den Leistungsstufen mit 160 kW (218 PS) und 200 kW (272 PS) zur Wahl.
Der Dreiliter-Diesel, der nur etwa 190 Kilogramm wiegt, vereint zahlreiche Hightech-Lösungen – ein besonders komplexes Thermomanagement, neue Zylinder-köpfe, eine stark minimierte Reibung, einen modifizierten Kettentrieb und einen elektrisch verstellbaren Turbolader, der bis zu 2,0 bar Ladedruck aufbaut. Das Abgasnachbehandlungssystem sitzt direkt an der Rückseite des Motors, sein neuartiger NOx-Speicherkatalysator kooperiert mit einem Dieselpartikelfilter mit SCR-Beschichtung.
In der ersten Ausführung leistet der 3.0
TDI clean diesel 160 kW (218 PS). Seine 400 Nm Drehmoment stehen von 1.250 bis 3.750 1/min bereit. Im NEFZ-Zyklus begnügen sich die A4 Limousine und der Avant voraussichtlich mit 4,2 Liter Kraftstoff, dies bedeutet eine CO2-Emission von 110 Gramm pro Kilometer (vorläufige Werte). Das TDI-Aggregat ist damit der effizienteste Sechszylinder-Motor der Welt.
In der Topversion bietet der 3.0
TDI clean diesel 200 kW (272 PS) und 600 Nm, letztere von 1.500 bis 3.000 Touren. Er beschleunigt die A4-Limousine wie einen Sportwagen: Beim Standardsprint vergehen gerade mal 5,3 Sekunden, die ab-geregelte Spitze von 250 km/h ist nur Formsache. Der NEFZ-Verbrauch jedoch beschränkt sich auf 4,9 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (129 Gramm CO2 pro Kilometer). Die Werte für den A4 Avant: 5,4 Sekunden, ebenfalls 250 km/h und 5,1 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (134 Gramm CO2 pro Kilometer).
Ökologie, Ökonomie und Hightech: Der Audi A4 Avant g‑tron
Der Audi A4 Avant‑g‑tron ist das zweite Modell nach dem A3 Sportback g‑tron, das der Kunde mit Erdgas (CNG) beziehungsweise mit Audi e‑gas betreiben kann. Sein 2.0 TFSI-Motor kommt auf 125 kW (170 PS) Leistung und 270 Nm Drehmoment.
Die Tanks für den Gasantrieb des ab Ende 2016 erhältlichen Avant g‑tron sitzen unter dem Hinterwagen. Sie speichern 19 Kilogramm Gas unter 200 bar Druck und sind dank ihres neuartigen Layouts besonders leicht. Eine Matrix aus gasdichtem Polyamid bildet die innere Lage, eine zweite Schicht aus einer Mischwicklung kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) sorgt für höchste Festigkeit. Die dritte Schicht aus Glasfaser dient der Visualisierung eventueller äußerer Einflüsse. Als Bindemittel für die Faserwerkstoffe dient Epoxidharz.
Der Gasverbrauch von weniger als vier Kilogramm pro 100 km im Normalzyklus bedeutet für den Kunden extrem niedrige Kraftstoffkosten. Im NEFZ-Zyklus fährt das bivalent ausgelegte g‑tron-Modell mit Erdgas über 500 Kilometer weit. Sinkt der Druck im Tank bei etwa 0,6 Kilogramm Gasrestmenge auf unter zehn bar, wechselt das Motormanagement selbsttätig in den Benzinbetrieb. So kommen zusätzliche mehr als 450 Kilometer hinzu.
Besonders ökologisch fährt der A4 Avant g‑tron mit Audi e‑gas. Hier präsentiert das Unternehmen die erste komplett CO2-neutrale Langstreckenmobilität. Den Kraftstoff produziert Audi mithilfe von erneuerbarer Energie, Wasser und CO2 in mehreren Power-to-Gas-Anlagen. Durch diese Methode macht die Marke mit den Vier Ringen Überschüsse an erneuerbarer Energie speicherbar. Getankt wird das e‑gas mit einer speziellen Tankkarte, die als Bilanzierungsinstrument fungiert.
Parallel treibt Audi die Forschung im Bereich der e‑fuels stetig voran. Gemeinsam mit Kooperationspartnern hat das Unternehmen nun eine neue Herstellungsmethode für e-gas entwickelt. Diese sichert die zukünftige Versorgung für eine steigende Anzahl an g‑tron Modellen auf den Straßen. Im neuen Verfahren wird das Audi e-gas mithilfe von Mikroorganismen per biologischer Methanisierung gewonnen. Gegenüber dem bisherigen, chemischen Prozess erfolgt die Gaserzeugung damit bei deutlich geringerem Umgebungsdruck und niedrigeren Temperaturen.