Reparatur ohne Wartezeiten?
Es ist eigentlich eine wirklich einfache Aufgabe, die wir den Werkstätten stellen. Der Kfz-Sachverständige Thomas Schuster präpariert für uns einen ganz normalen Golf: Defekte Sicherung für das ABS-System, die Steckverbindungen an der Lambdasonde werden gelöst und so hergerichtet, wie sie nach einem Marderbiss aussehen würden. Der Eindruck wird noch von ein wenig Grass abgerundet. Unser Golf ist für den Test vorbereitet: Beim Starten flackern die Kontrollleuchten auf. Leichter kann Fehlersuche eigentlich kaum beginnen, könnte man denken.
Erste Station ist eine Volkswagen-Werkstatt in Trier, mit Express-Service. Mit versteckter Kamera schauen wir zu. Die Mechaniker schließen ein Diagnosegerät an, weiter passiert offenbar nichts. Wir warten und warten, nach drei Stunden fragen wir höflich nach und geben uns als Fernseh-Team zu erkennen Die Antwort: Motorelektronik oder auch in der Regel ABS und EBC seien hier sehr zeitaufwendig und keine Arbeit für den Expressdienst. Es müsste wirklich Ursacheforschung betrieben werden, da könnten bis zu zwei bis vier Stunden draufgehen. Wir zeigen die Bilder unserem Sachverständigen. Der wundert sich, dass sich die Werkstatt rein auf das Ergebnis der elektronischen Diagnose verlassen hat. Bei einer Sichtkontrolle wäre der Mangel vermutlich schnell aufgefallen. Den eigenen Augen traut man wohl nicht mehr.
Zu viel zu tun
Nächster Versuch bei Auto Unger, ebenfalls in Trier. Auch dort verspricht man schnelle Hilfe und Sofortservice. Aber wieder vergehen Stunden ohne Reparatur. Kein Blick unter die Haube, nicht mal das beliebte Diagnose-Gerät hilft, denn da fehlt die richtige Software für unseren Allerwelts-Golf, sagt man uns. Aber immerhin eine ehrliche Antwort. Man habe mit Reifenwechseln derzeit sehr viel zu tun und daher nicht so intensiv nachgeschaut, wie es sonst der Normalfall sei. Und wieder wundert sich Thomas Schuster: Keine Zeit, man wollte sich wieder nur auf das Ergebnis des Diagnosegeräts verlassen. Und da das ausblieb, habe man einfach abgebrochen und den Kunden unnötig warten lassen.
Nicht ganz rund
Wir wechseln nach Saarbrücken. Bei Pit-Stop wissen die Kunden, dass die Schnellwerkstatt zum Programm gehört. Reparaturen ohne Voranmeldung sind Tagesgeschäft. Die Mechaniker öffnen die Motorhaube und schauen auch richtig drunter: Der Marderbiss wird sofort erkannt, das Kabel wieder kostenlos zusammengesteckt. Doch beim ABS-Problem wird zu kompliziert gedacht. Statt erst mal die Sicherung zu checken, werden Reifen abgeschraubt und die ABS-Sensoren überprüft. Und da die richtige Software auch hier fehlt, ist dann wieder Schluss. Trotzdem, die Sache sieht man selbst als gelungen an. Man habe sich bemüht, ein Termin sei auch sofort zu haben gewesen, das Fahrzeug wurde überprüft. Nur die Sicherung, dann wäre alles "rund" gewesen. So kann man es wohl auch sehen. Immerhin, unser Experte erwähnt lobend, dass eine Sichtkontrolle gemacht wurde, bei der Überprüfung der Kabel und der Lambdasonde ist man auf den "Marderbiss" gestoßen. Leider ist Pit-Stop beim ABS-System nicht so vorgegangen und hat auf die VW-Werkstatt verwiesen.
Fehlersuche mit Termin
Letzter Test bei Auto-Fit. Auch dort arbeitet man nicht sonderlich schnell. Vier Stunden dauert es, aber zumindest wird der Marderschaden gefunden. Die ABS-Sicherung allerdings wurde schon wieder übersehen. Der Preis liegt bei 19,90 Euro. Mit sich selbst zufrieden ist man auch bei Auto-Fit: Im Fehlerspeicher seien verschiedene Dinge gewesen. Ein Fehler wurde entdeckt, der andere leider nicht festgestellt. Da müsse man eben einen Termin machen, ohne den könne man nicht suchen. Thomas Schuster sieht das kritischer. Es habe in dieser Werkstatt etwas länger gedauert, bis das Fahrzeug drankam. Mit Sichtkontrolle und Überprüfung der Leitungen hat man den Marderbiss gefunden. Aber eben auch die ABS-Leuchte - und der Mangel wurde nicht beseitigt.
Einfach mal draufschauen
Dabei wäre alles so einfach, wenn sich die Mechaniker der Werkstätten nicht allein auf ihre scheinbar allmächtige Elektronik, sondern auf ihre Augen und ihr Wissen verlassen würden. Lambda-Stecker drauf, ABS-Sicherung ersetzen. Das dauert zehn Minuten. Fazit also: Die Schnellreparatur bringt es nicht.
Quelle: Rasthaus
Was ich immer wieder sage.......
Es gibt kaum mehr fähige Mechaniker die wissen wie ein Motor funktioniert.
Es sind alles nur noch Messknechte, die mit ihrem Läppi rumspielen. wie man sieht klappt häufig das auch nicht mehr.
Genauso wie das Analysezentrum Maintal, welches den Fehlerspeicher ausgelesen hatte, nichts fand, und sagte, mein Motor sei in Ordnung. Sie gingen gar nicht auf Punkt 2 in der TPL Anweisung von Audi ein, wonach bei einem leeren Fehlerspeicher, eine manuelle Sichtprüfung durchzuführen sei.
Mehr Info hier:
Erfahrung mit Analysezentrum Audi Maintal