Sie sind nicht angemeldet.

Paramedic_LU

Steuerketten-Querulant

  • »Paramedic_LU« ist männlich
  • »Paramedic_LU« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 47 510

Registrierungsdatum: 21. May 2004

Aktuelles Auto: Audi A3 3.2

Postleitzahl: 67459

Wohnort: Böhl-Iggelheim

Danksagungen: 2213 / 1319

  • Nachricht senden

1

Montag, 6. November 2006, 09:20

Wildunfälle können fatale Folgen haben


Der DVR empfiehlt: Besonders auf Landstraßen runter vom Gas

Bonn, 03. November 2006 (DVR) - Mit dem Herbst nimmt der Wildwechsel und damit die Gefahr von Zusammenstößen mit Tieren auf den Straßen zu.

Für die Verkehrsteilnehmer heißt es vor allem auf Landstraßen, besonders aufmerksam zu sein: 87 Prozent aller Wildunfälle ereigneten sich 2005 außerhalb geschlossener Ortschaften. Insgesamt erfasste die Polizei im vergangenen Jahr 2.291 Unfälle mit Personenschaden durch Wild auf der Fahrbahn. Dabei verunglückten 2.706 Menschen, 14 davon tödlich. Die Anzahl der Wildunfälle insgesamt liegt allerdings deutlich höher: Nach Angaben des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV) ereigneten sich zwischen April 2005 und März 2006 rund 225.000 Kollisionen von großen Wildtieren mit Kraftfahrzeugen. Dabei wurden 200.000 Rehe und 22.300 Wildschweine auf Deutschlands Straßen getötet.

Mehr als zwei Drittel der Unfälle passieren in der Morgen- und Abenddämmerung. Aufgrund ihrer Fellfarbe sind Wildtiere ohnehin gut getarnt und speziell bei Dunkelheit besonders schlecht zu erkennen.

Für die Versicherungen ist nach Aussage des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) der Schadensaufwand für Wildunfälle in den letzten Jahren immer größer geworden: Mussten im Jahr 2000 rund 375 Millionen Euro aufgewendet werden, lag die Zahl 2004 bereits bei 464 Millionen Euro, das entspricht im Schnitt einer Summe von über 2.000 Euro pro Schadensfall.

Die Folgen eines Wildunfalls können für Auto- und Motorradfahrer fatal sein. Ein ausgewachsenes Wildschwein von 80 Kilogramm besitzt bei einem Zusammenstoß mit einem 50 Stundenkilometer schnellen Auto ein Aufschlaggewicht von zwei Tonnen. Das entspricht der Masse eines Nashorns.

Die Autofahrer sollten in mit Wildwechsel-Schildern gekennzeichneten Gebieten und generell in der Nähe von Wäldern vom Gas gehen und jederzeit bremsbereit sein. Nasse Straßen und rutschiges Laub erhöhen zudem die Unfallgefahr. Die Fahrbahnränder sollten genau beobachtet werden. Quert ein Reh oder Wildschwein die Straße, sollte gebremst, gehupt und abgeblendet werden.
Ist eine Kollision trotz Vollbremsung nicht mehr zu vermeiden, ist das nach Aussage des DVR-Experten Welf Stankowitz „immer noch besser, als ein riskantes Ausweichmanöver zu unternehmen“. Der Aufprall auf einen Baum oder eine Kollision mit dem Gegenverkehr haben in der Regel schwerwiegendere Folgen als der Zusammenstoß mit einem Wildtier.

Jeder Wildunfall sollte nach Aussage des GDV bei der nächsten Polizei- oder Forstdienststelle gemeldet werden. Denn auch ein angefahrenes und verletztes Tier muss aufgespürt werden und für die Schadensabwicklung mit der Versicherung ist eine bestätigte Unfallmeldung Voraussetzung. Auf keinen Fall darf angefahrenes Wild im Auto mitgenommen werden, das würde unter den Tatbestand der Wilderei fallen.
A3 3.2 quattro mauritiusblau seit 16.9.03
+ AUDI-Werkstuning 8087 seit Juni 2007

[customized] - NWT powered by Custom-Chips (Engineering by Stefan - Powered by Zoran)
VCDS Ross-Tech HEX+CAN USB







Öl-Finder für VW und Audi Fahrzeuge und die Übersicht der derzeit empfehlenswerten Öle und mein Blog Baubericht BK-117 B2 Christoph 53

H82lose

Meister

  • »H82lose« ist männlich

Beiträge: 2 358

Registrierungsdatum: 1. September 2005

Postleitzahl: 73265

Wohnort: Dettingen Teck

Danksagungen: 4 / 2

  • Nachricht senden

2

Montag, 6. November 2006, 12:36

RE: Wildunfälle können fatale Folgen haben

Zitat

Original geschrieben von Paramedic_LU
Auf keinen Fall darf angefahrenes Wild im Auto mitgenommen werden, das würde unter den Tatbestand der Wilderei fallen.


ich hatte bisher auch nicht vor so nen zermatschtes vieh in meinen kofferaum zu legen.

Na bisher hatte ich ja glück *aufholzklopf*

matbold

riding passes

  • »matbold« ist männlich

Beiträge: 7 795

Registrierungsdatum: 2. November 2004

Postleitzahl: 30853

Wohnort: Langenhagen

Danksagungen: 254 / 89

  • Nachricht senden

3

Montag, 6. November 2006, 13:11

Gut, das Du das Thema aufgreifst Para!
Ich habe am Wochenende mit einem Jäger gesprochen (er hat gerade seine Pacht verkauft, jagt aber noch in dem Revier).
Er meinte, in diesem Jahr sind die Wildbestände aufgrund des warmen Sommers deutlich höher als in den letzten Jahren. Besonders Wildschweine gibt es in diesem Jahr so viele wie nie zuvor. Ein Grund sind die immer weiter wachsenden Maisfelder, davon werden halt noch mehr Schweine satt.
Auch Rehe gibt es ne Menge mehr, aber es ist halt so, das Rehe lange Beine haben und bei einer Frontalkollision das Reh zwar ins Gras beißen muß, die Insassen eine zumindest gute Chance haben, keine größeren Verletzungen davon zu tragen. Bei einem Wildschwein ist das anders: Das ist bei seinem Gewicht in Höhe des Kühlers wie eine Wand - und das bedeutet grundsätzlich Lebensgefahr!
Also: Das "runter vom Gas" bedeutet nicht, das Ihr nun statt 120km/h 100 fahren solltet, sondern deutlich langsamer!
Das gibt Euch eine Chance zu reagieren und dem Tier ebenfalls! Mir wurde gesagt, das bei Geschwindigkeiten bis 70km/h Rehe das Fahrzeug als Bedrohung wahrnehmen, darüber schauen sie einfach nur ins Licht...

Also fahrt im eigenen Interesse vorsichtig!
Mein gutes Stück:
A3 1.9 TDI Ambiente mit ein paar zusätzlichen Sachen, die das Fahren noch angenehmer machen - ist Vergangenheit.

Die Gegenwart heißt A3 8V 2.0 TDI clean Diesel (150PS) mit ne Menge Schnickes. :D - auch Vergangeheit
Die Zukunft ist elektrisch. Ich übe schonmal mit einem Q3 45 Sportback TFSIe. Zu Hause nur elektrisch. Unterwegs gemischt - wenn möglich. Dann gibt es auch Spaß mit den 245PS.

Moderator der besten Audi-Community der Welt!

roadrunner4ever

unregistriert

4

Montag, 6. November 2006, 15:48

RE:

Zitat

Original geschrieben von matbold
Also: Das "runter vom Gas" bedeutet nicht, das Ihr nun statt 120km/h 100 fahren solltet, sondern deutlich langsamer!
Das gibt Euch eine Chance zu reagieren und dem Tier ebenfalls! Mir wurde gesagt, das bei Geschwindigkeiten bis 70km/h Rehe das Fahrzeug als Bedrohung wahrnehmen, darüber schauen sie einfach nur ins Licht...

Also fahrt im eigenen Interesse vorsichtig!


Also auch wenn es jetzt nicht so richtig zum Thema passt, erklärt das aber warum die Leute auf einem mir bekannten Stück Strasse mit wenigen Metern Wald und einer erlaubten Geschwindigkeit von 100km/h alle Tag und Nacht, Sommer und Winter nur 60km/h und weniger fahren ... ;D ;D

r4e

FanbertA3

unregistriert

5

Montag, 6. November 2006, 17:29

Tja das liebe Wild....
Ich kann schon garnimmer sagen wie oft mir schon fast ein reh, hirsch, oder hase ins auto gelaufen wäre. Zum glück hatte ich bis jetzt immer noch zeit zu bremsen oder genug platz zum ausweichen. Ist aber garnicht komisch wenn man so um 2 in der früh nach hause fährt und auf einmal sieht man aus dem augenwinkle wie so ein riesen hirsch von Wald auf die straße springt und auf einmal da ist und blöd schaut :-o

rs3

Profi

Beiträge: 1 012

Registrierungsdatum: 5. June 2005

  • Nachricht senden

6

Montag, 6. November 2006, 18:56

Das größte dass ich bisher mit dem 3.2er erlegt habe war ein toter Hase. Hab das Ding genau am Kopf erwischt. ;)
Hat ganz schön geholpert :-o

Vorhin mussten schon mal 2 Rehe dran glauben.

Und eine Wildsau, zum Glück aber nur als Beifahrer,
das Auto war danach Schrott.

A3Q Info

Schüler

Beiträge: 94

Registrierungsdatum: 4. October 2007

  • Nachricht senden

7

Mittwoch, 10. Oktober 2007, 09:47

Wildunfälle / Gefahren in der Dämmerung

Auf einer Landstraße in der Nähe von St. Goar passierte es. Plötzlich tauchte vor Jürgen Sonnacks Wagen ein ausgewachsener Rehbock auf. Trotz seiner moderaten Geschwindigkeit bleibt der Bremsversuch erfolglos. Das Tier schlägt auf der Windschutzscheibe auf, prallt zur Seite ab und flüchtet in den Wald, Gefunden wird der Rehbock nie. Der Wagen: Totalschaden. Immerhin hatte Jürgen Sonnack aber Glück bei Leib und Leben. Er kam unverletzt davon. Andere an Wildunfällen beteiligte Fahrer erleiden dagegen immer wieder schwere Verletzungen, manche kommen sogar zu Tode. Schuld daran sind meist panische Ausweichmanöver.

Bei der DEKRA simulieren Unfallforscher den Zusammenstoß mit verschiedenen Wildtieren. Sie wollen wissen, wie gefährlich die Kollisionen im einzelnen sind. Der verwendete Rehdummy wiegt 25 Kilo. Ein Testwagen hat beim Aufprall eine Geschwindigkeit von 55 km/h. Das ist die angenommene Restgeschwindigkeit bei einer Vollbremsung aus dem Landstraßentempo. Es bleibt bei einem leichten Blechschaden. Ein Wildschwein, das mit rund 90 Kilo das Vierfache wiegt, verursacht bei derselben Geschwindigkeit bereits einen Schaden von mehreren Tausend Euro. Aber immerhin wäre der Fahrer in beiden Crashs unverletzt geblieben.

Im Fall eines höherem Tempos käme es aber wahrscheinlich zu Verletzungen. Bei 100 km/h verfügt ein nur 20 Kilo schweres Reh bereits ein Aufschlaggewicht von einer halben Tonne. Vielen Autofahrern scheint das nicht bewusst zu sein. Sie nehmen die Wildwechsel-Warnschilder nicht ernst. Statt langsam zu fahren, bleibt man auf dem Gas. Das kann besonders bei Hirschen gefährlich werden. Sie sind zwar mit rund 75 Kilo etwas leichter als Wildschweine, begegnen dem Fahrer aufgrund ihrer Größe aber auf Augenhöhe. Beim Crashtest wird der Hirschdummy in Richtung Windschutzscheibe katapultiert - ähnlich wie bei Jürgen Sonnacks Unfall. Wäre er schneller unterwegs gewesen, wäre der Rehbock möglicherweise durch die Scheibe in den Innenraum geschleudert worden - lebensgefährlich!

Aus Angst versuchen viele Autofahrer, auszuweichen. Doch das sollte man besser lassen. Die einzig richtige Entscheidung: Vollbremsung, Lenkrad festhalten. Oft enden Ausweichmanöver nämlich im Gegenverkehr oder im Graben, mit schweren Folgen. Zudem riskiert man den Versicherungsschutz. Grundsätzlich sind Zusammenstöße mit Damwild, Wildschweinen, aber auch kleineren Tieren wie Füchsen durch die Teilkaskoversicherung abgedeckt. Wer jedoch ausweicht und dabei verunglückt, muss beweisen, dass Wild der Unfallgrund war. Und das ist schwierig, wenn man das Tier dabei nicht berührt hat. Bei Kleinwild bleibt überhaupt keine Chance auf Schadenersatz, denn nur große Tiere rechtfertigen ein Ausweichmanöver, sagt die Rechtsprechung.

Im Fall von Jürgen Sonnack gab es keine Probleme. Seinen Schaden von rund 2.000 Euro hat die Versicherung übernommen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist jedoch auch, dass man nach dem Unfall nicht nur die Unfallstelle sichert und Zeugennamen notiert, sondern die Polizei oder das Forstamt verständigt. Nur wer eine so genannte Wildunfallbescheinigung vorlegen kann, erhält von der Versicherung Geld. Damit es gar nicht so weit kommen muss, sollte man speziell in den Stunden der Morgen- und Abenddämmerung vorsichtig sein. In diesen Zeiten kommt es zu den meisten Wildunfällen.

Quelle: Rasthaus